Löningen (gy). Sie sind die Klasse 1b, aber, was sie für die Umwelt leisten, verdient mindestens ein dickes „A“. Seit 4 Wochen rücken die Erstklässler der Gelbrinkschule jeweils am Freitag aus, um die Umwelt in der Umgebung ihrer Schule zu säubern. Zu tun haben sie damit mehr als genug. Über die Müllmengen, die sie finden und einsammeln, wundern sich die Kinder.
Das Projekt hatte Religionslehrerin Andrea Bucchioni im Anschluss an das Thema „Schöpfung” gestartet. „Freitags habe ich die gesamte Klasse in der Betreuung. Deshalb beschlossen wir, die gemeinsame Zeit sinnvoll zu nutzen”, berichtet sie. Ihre Schülerinnen und Schüler seien von Anfang an mit Feuereifer dabei gewesen. Dass es rings um die Schule und entlang der Hasepromenade oft ganz schön verschmutzt aussieht, nähmen sie inzwischen sehr bewusst war.
Besonders ärgert sich der Nachwuchs über die zahllosen Zigarettenstummel, die er rund um die neu aufgestellten Sitzgelegenheiten aufsammeln muss. „Es ist wirklich unglaublich, wie viele jede Woche wieder neu dort herumliegen“, bestätigt Bucchioni. Hinzu kämen Flaschen, Verpackungen und sonstiger Müll. Die blauen Säcke, mit denen die Kinder über Wege und durch Büsche streifen, sind nach jeder Sammelaktion gut gefüllt.
Ihr Umweltbewusstsein hätten die jungen Löninger in den vergangenen Wochen deutlich geschärft, betont Andrea Bucchioni. Über manchen Erwachsenen kann sie das leider nicht sagen. „Kürzlich stellte einer meiner Schüler einen Mann zur Rede, der etwas weggeworfen hatte. Er ist aber uneinsichtig geblieben und hat den Jungen sogar angeschnauzt.“ Ein schlechtes Vorbild wie dieses seien aber auch all jene, die ihren Müll in der Natur entsorgen würden und dabei unentdeckt blieben.
Die Aktion soll noch bis zu den Sommerferien weitergehen.
(Quelle: Münsterländische Tageszeitung vom 07.06.2024)